RC-Flieger Club Bayreuth e.V.

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  Nikolaus 1996
       
  Grüß Euch Gott alla miteinander! Schee, daß der alla wieder do seid. Unera Vorstondschaft an herzlichn Dank für die
gelungene Preiselbeer-Einlodung. Es tät mich ja net wundern, wenns dozu nochher net nuch a klans Nochspiel gebat, net zu
der Eilodung, ehra zu die Beerla. Außerdem steht heit a nuch auf meim Programm: der a weng andere Johresbericht und a a
poor Johr weiter zurück; dann wenn a ASW an neia Herrn sucht und a poor Wörtla unter dem Motto: immer, immer wieder,
macht er alles nieder. Ober erscht amol zum vergangana Johr. Eigentlich könnt ich domit ganz schnell fertig saa, denn außer
an typischn 1996er Wetterbericht brauchat ich do net viel vorlesn. Doch a bißla wos hot sich trotzdem des Johr, sozusong
am Rond, scho gatoo. Denn nochdem die rauschenden Feierlichkeiten zum 20jährign Jubiläum abgeklunga worn, nat halt,
halt, wer sogt denn, daß Vereinsfeiern im 5-, 10-, oder gor 25-Johres-Rüttmus (bei dem Wörtla hob ich etzat fei scho di
neia Rechtschreibreform ongwendt, indem ich Rüttmus mit ü, zwa harta t und ohne h gschriem hob), also wer sogt denn,
daß die Jubiläen ebn so wie immer im vorgschriema Trott staffindn müssn. Mir könntn jo amol onfanga und noch 33 1/3 Johr
mol ganz groß feiern. Den ganz genaua Zeitpunkt konn mer ja heit mit jedem Computer exakt berechna, a wenns dann
vielleicht ebm grod onaran Donnerschtog nochts um halb 11 is oder soo. Ober ihr habt des ja gmerkt, des wor fei bloß a
klaner Gäg vo mir, denn die horrendn Ausgobn bei aran Jubiläum für üppigs Essn und Freibier in Strömen könna mer doch
viel besser verwenden, indem mer auf unner Vereinsheim gleich an Stock naufsetzn. Wenns ober a domit vielleicht nix werd,
und im Moment is des jo a nuch nonich net ganz raus, könna mer wengstns vo der Erinnerung zehrn. Denn die Stell, wo mir
die Steckela nein Bodn gsteckt ham, um die Ausmoße festzuleng, konn a jeder nuch im Schlof finna. Der Stafflführer hot
sogor scho im Geäst die Windn durchs Fensterla im Giebl bedient und a genau den Punkt onvisiert, wo die Halterung für die
Umlenkrolln neighaut wern muß. Die Leit ham also scho recht, wenn sa song, daß die Flieger scho weng sonderbora Leit
senn, no ja vielleicht die anern, mir doch net. Loß mer unera Gedankn etzat amol um etliche Johr zurückgleitn und frong:
„Wie wor denn des domols?" Zuverlässige Quelln berichtn, daß es vor 25 Johrn den großn Uberschall-Knall gem hot und die
domols führende Elite, großntals konservativ und autoritär, hot im Streit die Trennung beschlossn. lch will net song, daß
mer do drieber froh sa konnt. Denn wos do so immer amol vorgfalln is, wor manchmol scho hart an der Grenz. lch derf bloß
on den Samstognochmittog am Oschaberg erinnern, wos werklich ball richtiga Maulschelln gebn hätt. Ober mer braucht a net
trauern, wenn mer die heitiga Rotkäppchen-Formation betrocht, und mir säng sa jo oft genug im Wärtshaus. On dem
Spruch, daß sich Gengsätz onzieng, muß wärklich wos wohrs dro saa. Denn senn mir heriem, senn die a do, senn mir driem,
senn die a driem. Ober es werd wenigstens seit einiger Zeit mitanander gredt und des is doch scho wos, oder? Doch wieder
zu uns. Es hot scho a poor Vorstondswechsl gedauert bis sich a die Vereins-Demokratie im RC-Fliegerclub durchgsetzt
hot. Ober seit etlichn Johrn gibts do kana Probleme mehr. So wie ich des siech, haltn mir zamm und die Gaudi kummt a net
za korz, wie mer später in die Gedichtla hörn werd. Als mir später die Vereinsgrenzn a für Mitglieder auf lnsel-Deutschland
ausgadehnt ham, wolltn die doch glott als Entwicklungshelfer auftretn und ham allen Ernstes behaupt, sie hättn uns endlich
a weng noch vorn gebrocht. Ober mir wärn gelehriga Provinz-Schüller gwesn. Dann ham sa halt immer dicker aufgatrong und
desweng haltn mir des immer nuch für a Märla, daß sa in Berlin die Flächn mit Silberbarrn gapreßt ham. Und solcha Kracher
hot ausgrechnt der losglossn, der wega an Zehnerla sich lieber na Orm auskugln läßt. Dann ober ham sich die Ereignisse
sprichwörtlich überschlong. Denn des wor nämlich unnern Preißn-Dompteur Herbert a zu viel und er hätt an fast des klana
Hängla am Kühberg mrtsamt seiner Fernsteierung nuntergschmissn. ln Todesangst konnt der grod nuch rausbränga: „Was
habt ihr denn da für einen, der will einen glatt ein paar 100 Meter über den Steilhang in den Tod werfen." Es scheint ober,
daß denan die Blitz-Aktion vo unerm Hong-Rambo ganz schee in die Knochn gfohrn is, denn bis etzat is nuch nonich wieder
wos vorgfalln. lm Gengtal, mir sinn immer wieder richtig froh im Winter, daß mer sa ham. Bloß müss mer aufpassn, daß sich
die Gunga net verpreißn lossn, net daß do amol aner vo denan plötzlich sogt: ,,Was soll ich denn noch bei euch, hab ja
alles jewonnen, was es zu jewinnen gibt!" Zum Glück ham sa ja mit ihra Mehrfoch-Hobbys, die do senn Altauto-
Restaurateure, Solotänzer, Flugzeug-lm- und Export-Großhandel soviel um die Ohrn, daß sa net amol dozu kumma, die
Pokole graviern zu lossn. Ober des werd sich ändern, bevor der Berg sich rächt. Apropos Rache. Do wor doch nuch wos. Ach
ja, aner, der a fast immer am Berg wor, hot sich a neis Motorrod kaaft und wall na der Berg längera Zeit net gsäng hot, hot
der sich scho gadocht, daß do wos faul is und hot na glott ausm Verkehr gazong. Wie sowos gieht? Die noglneia Maschinais
einfoch so, auf groder Streck stehgebliem. Ieberhabts Motorräder. A anderer hot so an Schüttlgaul ghabt und wie der Peter
die neia vom Hermonn gsäng hot, do hot na nix mehr ghaltn. leber Nocht senn dann unnera zwa bärtign Zwarod-
rehgasgriff-Opis plötzlich als doppelte Lottchen doherkumma. Anera ham sogor gsocht, etzt kumma die siamesischn
Zwilling. Ober trotzdem wor jedesmol, wenn sa am Berg om worn, a Mordsauflauf und jeder wollt vo die zwaa
Schwarznegger vom Fliegerclub wos andersch zu ihra Maschina wissn. Daß der ane mittlerwal bei jedem Flieng a Modell kla
macht, is scho a bißla seltsam. Ober daß er aus lauter Lust zum Bikn sei ganza Flottn opfert, halt ich für ieberdriem.
Schließlich senn ihm ja seina Flieger johzehntelong ans Herz gewachsn. Und wenn nächstes Johr die Sunna scheint, dann
gehts auf ein neues, für ihn und für uns alla.

Worn in der Vergangenheit zur Führung des Vereins scho jede Menge lhre und Seine Durchlaucht scho zur Verfügung
gstandn, so ham mer mit der letztn Vorstandswohl an Glücksgriff gatoo, den uns so schnell kaner nochmacht. Net bloß, daß
der neia Vorstond aner der größtn, wenn net sogor der größte Teppich-Fritze in Bareith undUmgebung is, na, der is sogor
mit Brief und Siegl ausgstattet und nuch nebnbei Baron von und zu Dürrenmettstetten. Gell des hätter unerm Helmut net
zugatraut. Und seina Untertanen song sogor, er wär der beste Monarch, den sa bisher ghabt ham. Daß so an Baron riesige
Ländereien ghörn, is ja selbstredend. Wenn mer des ganza Gebiet amol in Aungschein nehma, vielleicht beim nächstn
Vereinsausflug, es liegt ca. 10 km südöstlich von Freudenstadt, dann wern mer doch sicher a an klan Westhong finna, der
für uns geeignet is. Wenns net klappt, konna mer ja weiterfohrn in die Vogesn, is dann a net weiter schlimm. Doch etzat
erscht amol zu aner noglneia ASW.
 
       
  Wollt ihr net bloß am Hang rumsteh,
dann kaaft eich doch mei ASW.

So oder ähnlich, is fei wohr,
is ganga fast as ganza Johr,

dann hot er zu der List gegriffn,
und hot zum Sturmongriff gepfiffn,

doch senn die Käuferschichtn sich anig,
a nochn Gratisessn in Stanich,

er hot halt gmaant, wenn sa senn sott,
daß aner dann lnteresse hot,

und immer wieder hörst na song,
die is nuch nei, is grod eigflong,

wie ichs eich konnt scho öfter zeing,
tut sa bei jedn Wind wegsteing,

wenn andra scho lang am Bodn lieng,
konnst mit dem Fliegerl noch immer flieng,

und außerdem schaut der ja aus,
wie grodner ausm Lodn raus,

trotz ellenlanger Laudatio,
winkt aner nochm anern oo,

selbst der Bilsheim laßt sich net dränga,
er will ja seina Ostflieger onbränga,

er maant, die senn kaum teirer,
und außerdem nuch neirer.

Der Rudi tut scho weng grandln,
dann kummt der erschta und will handln,

drauf sogt er: „lech verkaaf kan Dreck,
ich hob nuch Zeit, der geht scho weg,

der will a gor nuch Servos drin,
etzt gehts fei oo, ich glaab, ich spinn,

ihr wollt wohl zum Bankrott mich treim,
wer na net will, der läßts halt bleim,

es kummt scho nuch der richtig Tog,
daß aner den schenn Flieger mog",

und wärklich wohr, beim Ausflug heier,
do wor er net ganz mehr so teier,

nuchmol tut er sein Flieger lobn,
dann wern die Märker niebergschobn,

und der Pilot, der na hot kriegt,
nächsts Johr bei jeder Wetterlog fliegt,

der Rudi selber konn sich tröstn,
er kaaft kan gutn, er kaaft na bestn,

wenn er die poor 100 vom Flieger bedenkt
und vo seiner Fraa as Weihnochtsgschenk,

wenn dies ihm tät in Scheinla gem,
wär wieder in Ordnung sei Fliegerlem.

Der Rudi will, des is scho klor,
an neia Flieger, jedes Johr,

wors die SB 10, die letzt Saison,
wos werd er nächstes Johr erscht hom,

werds aner sa mit 5 - 6 Meter,
auf jedn Foll an, den hot net jeder,

und wenn er na vorstellt, sogt er fix,
für eich, als Onfänger, is der nix,

drum für dein neia etzat schon,
von allen herzliche Gratulation.

Nimm an, der hoch fliegt und a leise,
dann stört dir kaner deina Kreise,

und bleibst verschont von allem Streß,
brauchst net fort frong, wer wor denn des.


                       *

Manchmol, a wenns Wetter schee,
lohnt sich's net, zum Flieng zu geh,

doch, wos kummt konn mer net wissn,
mer will die Kumpl a net missn,

und nuch viel besser a ausschauts,
wenn mer hot zammgabaut an Kauz,

wall uner Vorstond immer find,
daß der fliegt ja bei jedem Wind,

und er zeigts uns alla zamm,
wie er mit dem rockn kann,

doch irgendwann kummt dann as End,
vielleicht hot er bloß kolta Händ,

oder er will mit an jedn,
schnell nuch a poor Wörtla redn,

und er sogt sich auf der Stell,
daß er landn will ganz schnell,

der Landeonflug in der Höh,
paßt hoorgenau und wunderschee,

doch sollt er von der Richtung her,
zumindest stimma ungefähr,

es endet glimpflich meist zuletzt,
a wenn mer sich weng hot verschätzt,

er werd bestärkt durch ja, ja, ja,
und denkt es paßt, su muss es saa,

doch daß die Richtung geht zum Wold,
hot er erscht gmerkt, do hots scho knallt,

vorher do macht er alles nieder,
Antenna und a fast die Flieger,

denn die worn alla dort rumgleng,
des hätt an Haufn Spreißl gem,

doch bleibt der Helmut äußerst cool,
a nuch beim Aufschlog aufm Stuhl,

und auf dem Stuhl, scho fast beim Baam,
do sitzt der Frank und hot gatraamt,

ihn hots fast ausm Sitz rausgrissn,
als hätt na a gruß Viech gabissn,

dann steht er do, is a weng blaß,
doch letztn Ends versteht er Spaß.

Beim Flieger wor der Schodn klaa,
gebrochn bloß as Nosnbaa,

Der Vorstond in die Rundn spricht:
„lch such an, der den Schodn richt."

Doch alla schaua sich bloß oo,
scheints hot a jeder selber zu too.

Selbst der MAN winkt ab und sogt:
„Mei Gsicht is jetzt im Ostn gfrogt",

drum muss der Helmut, wenns tut ränga,
für sei Hobby mol a Opfer bränga.

Doch bloß ner a poor Wochn später,
do is der Gegner der Schmidtn-Peter,

denn wenn der Wind bläst aus Südost,
dann werd gatörnt, egol wos kost,

erscht links, dann rechts, fast bleim sa steh
wenns a weng klappert, dann is schee,

wenns länger hot kann Schodn gem,
dann is des wie im richting Lem,

und allen stehts dann scho im Gsicht,
daß jedn heit der Hobern sticht,

und ganz egol, a wenns geht schief,
die Losung heit haaßt: aggressiv,

doch wer a Sekundn passt net auf,
der hockt scho aufm anern drauf

und dann kummt meist as großa Gschrei,
„Hättst du net könna links vorbeil"

„Na, des wor etzat echt beschissn,
du hättst a weng mehr drückn müssn!"

„Du spinnst", sogt gleich der andra drauf,
„hättst du gazong, wärst höcher nauf

dann hätt ich rechts vorbei nuch könnt,
und mir wärn net su blöd zammgrennt,

doch etzat lieng die Brockn rum,
und mir zwa schaua ganz schee dumm!"

Weng später hörst sa dann nuch song:
„Wär ich bloß weiter draußn gflong."

Beim Peter löst sich ab die Flächn,
des lose Servo tut sich rächn.

„Es is a olts", sogt er, „ach Scheiß,
die hob ich ja nuch haufnweis,

und im Gebüsch wern mol die Hosn,
aufm Peter sei olts Servo stoßn,

die wern dann song: „Ei, ei, do schau,
is a ganz olts, is ja scho grau",

drum lernt a bißla aus der Gschicht,
die Servos, die ghörn festgapicht,

der andere, der Kontrahent,
is a net glücklicher am End,

den hot mer im Gebüsch dann untn,
doch a nur leicht beschädigt gefundn,
es dauert koza Zeit dann bloß,
dann geht as Törna wieder los,

erscht senns bloß zwa, dann wieder mehr,
und alles is, wie korz vorher,

bloß die zwa senn ongeeckt,
die haltn sich a weng bedeckt,

Doch spätestens in a poor Stundn,
do is der Schock dann überwundn,

und es werd gleich do drüber gsprochn,
wo mer geht flieng, während der Wochn,

und obs am Wochnend werd schee,
do konnt mer zum Hesslberg mol geh,

denn die sollns a amol verspürn.
wenn die Bareither aufturniern,

und schaua, ob sa haltn mit,
bei 11 Seidla und an Schmidt.

Fest steht zur Johresabschlußfeier,
daß er die meistn Abschtüß hot heier,

und hält des on a nächstes Johr,
dann werd er Abschußkönig gor,

der letzta vor ihm wor der Frank,
der hot sich gabessert, Gott sei Dank,

du Helmut wärst dich bessern könna,
mir wolln dir des vo Herzn gönna,

drum: mach net alles immer wieder,
in der Luft und untn nieder.


                       *

lm Herbst, wenn richtig bunt die Blätter,
und ongenehm is nuch as Wetter,

dann starten jährlich alt und jung,
zur RC-Fliegerwanderung,

a wenns scho zwischndurch hot gschneit,
bis jetzt hots kaner nuch bereit,

denn immer wieder wors recht schee,
a domols haamwarts nochts im Schnee.

doch desmol ham sich 20 Leit,
auf an ganz herrrlichn Ausflug gfreit,

es stangat 40 do zu lesn,
wärn alla Schmidts dabei nuch gwesn,

es hättn saa, ebn gut und gern,
scho a poor mehr, vom hartn Kern.

Dann fohrn mer los mit unerm Bus,
und laafn a poor Stund zu Fuß,

durch herrlich bunte Herbstnatur,
sowos, des is Erholung pur.

Der Vorstond waas wos Untergebna,
auf aner Wanderung zu sich nehma,

als Notverpflegung deklariert,
hot er im Rucksock deponiert,

daß mer im Notfoll eventuell,
a unterwegs könnt helfn schnell,

und do drin hot er zum Naschn,
a poor Dutzend klaana Flaschn,

und für die annern, ebn die Großn,
taalt er aus die Tuborg-Dosn,

wennst konnst die letztn nimmer säng,
waßt, daß wos hot zum Schluckn gebn,

und wenn sa kumma, hörst sa klong:
„Wir mußtn ja den Abfall trong",

und links und rechts in Gelb und Rot
die Sunna alles ongmolt hot,

zum Glück tut sa a kräfiig wärma,
do wärn mer long davo nuch schwärma,

über die Wiesent, rechts rum schorf,
senn mer dann in Muggndorf

und wall a jeder ausruht gern,
krach mer nei beim Goldna Stern,

die wissn mit Wanderern gut Bescheid,
und stärzn sich auf uns gleich zu zweit,

die zwaa siechst hie und her bloß sausn,
gleich drauf konnst dem Gluckern lauschn,

an Riesn-Dorscht hot a wie stets,
der alte Vorstond, uner Peetz,

des erschte blitzschnell nunterzischt,
dreimol bloß hot er die Schnorrn abgwischt,

und a die Bedienung siechts ihm on,
brängt fast im Trab scho as nächsta ron,

genauso geht des mitm Essn,
do konn mer Görau glott vergessn,

die wissn ebn, daß Wanderleit,
zum Essn ham net org viel Zeit,

drum ham sa Salate und Beilong,
gleich in Schüsseln reigatrong,

a jeder konnt sich do bediena,
mit saurer oder süßer Miena,

doch jeder waas wos er bestellt,
und daß dann irgendwo wos fehlt,

ganz links, do steht as Sauerkraut,
dohie er scho ganz gierig schaut,

doch a die rotn Preiselbeern,
die tät er a ganz gern begehrn,

dann sogt er sich auf seine Weis,
as Kraut ghört ja zu meiner Speis,

und wenn sich kaaner tut beschwern,
dann konn mer beide Schüsseln leern,

der Nebntisch is ganz schee am Mampfn,
die tons ja regelrecht neistampfn,

doch daß dem Stockert Wolfgang sehr,
zum Hosabaa fehln die Preiselbeer,

do drauf song die bloß ungeniert,
„Hätt er sich halt weng ehra grührt",

doch dem sei Haltung is perfekt,
er sogt, er is froh, wenns andern schmeckt,

der andra macht noch mol voll sein Teller,
a wenn er schnauft etzat scho schneller,

zuerscht mol Kraut, dann Preiselbeern,
die zwaa wern sich im Mong net störn,

und maant, die anern könna meintweng motzn,
ich wer do drauf scho net gleich ieberlaafn.

Zum Glück gehts nuch mol auf die Streck,
noch Streitberg, des a Stund liegt weg,

die a Hälft hot Kaffee gatrunkn,
die anern ham vo omrogwunkn,

und immer wieder aner find,
ja schau ner no, der scheena Wind,

so schee wor der net des ganza Johr,
do streibn sich an Flieger alla Hoor,

und alla ton sa plötzlich stöhna:
„Wie schee wärs jetzt auf der Sirena!"

Doch mir senn do, die Sirena weit,
und außerdem wor Eisnbohnstreik,

denn mir wärn gern mit der Dampfeisnbohn,
vo do noch Behringersmühle gfohrn,

doch wos net is, konn net saa,
und uner Bus, der schafft des aa.

Die letzta Rast wor gwählt ganz klug,
die Einkehr ombds im Gasthof Krug,

denn von dem Bier, dem dunkln Saft,
ham manche einige nuch gschafft,

ansonstn könna die ja bloß,
auf Zwarodtour trinkn a Moß,

als allazamm senn sott und voll,
steing mer ei zum letztn Mol,

und als mir seng Bareith vo fern,
senn mer dahaam a wieder gern,

am Schluß beim Ausanandergeh,
song allazamm: „Es wor fei schee."

Doch loßt mich für heit Schluß jetz machn,
denkt dro, loßts immer amol krachn,

denn meistns gibt dann so a Gschicht,
a hinterher a scheens Gedicht.

Jetzt wünsch ich nuch zu guter Letzt,
eich allen a scheens Weihnachtsfest,

und für des neia Johr viel Glück,
a Menge Geld von der Steier zurück,

bleibt außerdem a nuch schee gsund,
dann gibts zum Jammern ja kan Grund,

und so wie immer wünsch ich nuch,
uns Pilotn Holm- und Rippenbruch.
 
       
       
       
       
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