RC-Flieger Club Bayreuth e.V.

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  Jahresabschlussfeier 1994/Jahresanfangsfeier 1995
       
  Grüß Gott liebe Ehefrauen, Kinner und Freunde der Modellflieger.

Grüß Gott a liebe Mitbruchpiloten, Außenlander, Busch- und Baumkletterer, Wettbewerbshektiker und
Wettbewerbslandespicker sowie alle Profis und Amateure in unnera neia Hobby- Spartn der Zweirodfans, der Liebhaber
vielzylindriger olter Großraumschepperer, nicht vergessn will ich die der Ski-, Snowboard-, Surfbrett- und sunstiger
Trittbrettfohrer. Trotz allem nuch amoll Grüß Gott nämlich für alla die, die nuch net genau wissn, zu welchara Spartn sie
dozughöm!

Noch dera Begrüßung durch mich, les ich do, folgt a Gedicht.

Das Gedicht!

lch fang vorna oo. Obwohl eigentlich a vom Schluß oogfangt net folsch wär. Denn immer wieder hört mer von einigen, daß
sie den Schluß des Ombds nimmer mitkriegt ham, niemols den Onfong. Ober ich fang trotsdem vorna oo. Also Das Gedicht!
 
       
  Wennst du Geburtstog host, werst 70,
dann bist du heilfroh, wennst gut du fühlst dich.

Es kumma alla deina Bekanntn,
nebst Onkeln, Neffen, Tantn,

a jeder tut sich onzieng chick
und wünscht viel Xundheit und viel Glück

und hot dabei, dir sehr zum Wohl,
meist hochprozentigen Alkohol.

Und a die Spitzn vom Verein,
findt sich vollzählig bei dir ein,

am Samstog früh senn alla kumma,
der Vorstond hot an Orm vull Bluma

und außerdem er abgebn muß,
von der Vera an ganz dickn Kuß

und unter allgemeina Lachn,
drückt na mir der Hermonn aufn Backn

wall nämlich ich do drauf besteh,
vorher do laßet ich na net geh

und wall mei Backn glott rasiert,
is na Vorstond weiter nix passiert.

Doch des Geburtstogs zweiter Tal,
der spielt sich ob im Stanichtal.

Noch a poor Tog, a kuzer Pausn,
gehts weiter bei der Gerda draußn.

Mir solletn alla a do saa,
ham sa gsogt zu meiner Fraa.

Und wall mit mir hot kaaner gsprochn,
drum hob ich do scho Lunte grochn.

Doch daß ihr so viel Müh eich gmacht,
hätt ich auf keinen Foll gadocht.

Der Vorstond erscht a Onsproch hält,
bei der a net es i-Tüpfela fehlt,

denn do drinn hasts fei eiskalt,
wo ieberoll wor Autohalt.

Und solche Worte don nie verhalln,
wenn sie vor Publikum don falln

und ich wer immer wieder gfrogt,
wo habt ihr ghaltn letzta Nocht?

Von der Laudatio nuch ganz waach,
wall die ja paßt wie die Faust aufs Aag,

gehts zügig weiter im Programm,
so wie sa sich des vorgstellt ham.

Die Vera holt vo außn her,
auf an Tablett a ganz Lichtermeer,

70 Kerzn, genau gazählt
und aufgapaßt, daß kana fehlt

und hintndrei in zorter Hand,
brängt die Kathi rei as Dichter-Gwand.

Des wärd umghängt, aufn Kupf a Krona,
on dem Tog tut mich kaaner schona,

an Bleistiftszepter in der Händ,
a so ka Mensch mich mehr erkennt.

Der Umhang lang, schwarz und mit Gold,
soviel Tamtam hob ich net gwollt.

Doch noch so korza scheena Zeitn,
mußt ich durchs Tol der grußn Leidn,

wall as Programm as vorgsäng hot,
taucht plötzlich auf der Dr. Schrott.

Obwohl ich mich zum Ausgong wend,
hot er mich ruck-zuck on der Händ.

Er untersucht auf Herz und Niern,
davo is heit nuch wos zu spürn,

und nebndro steht sei Assistent,
ich schau bloß auf die grußn Händ,

und denk, wenn der dich packn muß,
do host sofort an Bluterguß,

nuch heit schreck ich im Schlof nochts auf,
ich dram, es haut mich aaner nauf

und immer is dabei a stets,
ganz klor zu seng der Hermonn Peetz.

Dann muß ich zwanzig Kniebeung machn,
do hörst die altn Knochn krachn,

und hinterher die Pulsfrequenz,
die is, mant er, grod on der Grenz,

walls mir donoch a bißla flau
und ich a nuch a weng langsam schau,

haut er mir plötzlich wie an Gaul,
a ganza Spriztn Schnaps neis Maul.

Do sogst zu dir, o großer Gott,
und gengest lieber aufs Schafott,

dann werds mit jeder Sekundn schena,
wall ich soll nämlich Farb bekenna,

daß ich auf schwarz hob kan Reflex,
des macht na Dokter ganz perplex.

Erst als die Farbe rot im Spiel,
hob plötzlich ich wieder a Gfühl.

lch darf bloß tastn, doch es sticht,
der Form noch is es ja a Gsicht,

und wall der Bort is net wie jeder,
tipp ich gleich aufn Schmidtn-Peter.

Dann prüft der Dotkor Herz und Lunga
und sogt, is alles wie bei an Junga.

Doch wer so werd wie ich behandelt,
der is sei Lebtog lang verschandelt,

gäbs lauter solcha Dr. Schrott,
die Menschheit wär scho längst ausgrott.

Dann mußt ich, gega meinen Willn,
nuchmol wos rundes, glottes fühln.

Und als die Aung senn wieder offn,
do hätt mich fast der Schlog getroffn,

denn vor mir siech am Tisch ich steh,
an Mordstrumm Flieger, a ASW,

vo vorn bis hintn super gebaut,
a wenn mer ganz genau no schaut,

ihr habt eich a Mordsärbat gmacht,
habt gwärcht so mancha longa Nacht,

drum bedank ich mich nuch amoll schee,
für des Schmuckstück, für die ASW,

und für mich selber wünsch ich nuch,
mit ihr allzeit stets gutn Flug.

Doch soll jetzt in die erschta Reiha,
vorrückn amoll a ganz Neia,

denn er is aner vo die Männer,
den alla orch gut leidn könna.

Wenn aner sogt, mir kehrn fei ei,
do is er sofort mit dabei.

Mer konn net song, daß er is moger,
unser Neier, der Helmut Hoger,

im Gegental, er hot allen Grund,
zu song, er is rundum ganz gsund,

a wenn er manchmal macht Diät,
danoch ihms net besonders geht,

denn blos ner Joghurt, Müsli, Obst,
des ganz schee viel Beherrschung kost,

do brauchst vor allem Couch und Bett,
wos anders brauchst do werklich net,

host a poor Kumpl dann getroffn,
bist scho noch zwa Bier stockbesoffn.

ls die Tortur endlich vorbei,
konnst nochgeh dann der Fliegerei,

denn net besser mer sich könnt,
erholn beim Fliegn am Wochenend,

und es macht dir sichtlich Freid,
unter gleichgesinnta Leit,

und meistens hot er a dabei,
einen Flieger nogelnei,

er läßt na bringa auf sichera Höh,
fliegn don sa alla wunderschee,

doch wenn er fliegt dann selber schnell,
a Helfer is net gleich zur Stell,

oder net gleich nebndro steht,
is es meistens scho zu spät,

und der Nei, au wei, au wei,
bohrt sich tief in Kühberg nei,

oder wies erscht letztens wor,
Außenlandung wunderbor,

aus der Feme mußt er song,
wall na hot a Helfer gflong,

doch bei näherem Hinschaua,
wollt mer unsera Aung net traua,

Flächn durch, der Rumpf kaputt,
na Helmut des kan Abbruch tut,

denn er muß hom an gutn Droht,
wall er scho ball an neia hot,

doch habt Verständnis liebe Leit,
zum Repariern hot er ka Zei{,

doch derf mern a net so orch lobn,
sonst gehts wie ghört scho weiter obn,

in jedem echtn Fliegerlebn,
werds immer mol an Rückschlog gebn,

und a zwischendurch, wenns Fliegn zu End,
hot mer halt Trümmer in der Händ,

und Helmut, deine Ruh is wichtig,
ich glab, na ich waß, bei uns bist du richtig.

Wenn werklich is a scheener Tog,
a Zweirod-Fan gern ausfohm mog,

denn schließlich will die neia Kluft,
und a der Gaul moll on die Luft,

als alles fertig, werd net gwart,
erwartungsvoll die Maschina gstart,

erscht rollt er langsam ausm Tor,
übern Gehsteig bis zur Stroßn vor,

dann werd amoll links und rechts gaguckt,
und ghorcht, ob der Motor net muckt,

dann werd der Gasgriff weng gadreht,
und irgendwie find er des bleed,

wohie der Gaul heit bloß will,
vielleicht wors a weng Gas zu viel,

denn pöztlich steht er vis a vis,
dort wo er später erscht wollt hie,

er denkt, wie ich des etsat sog,
ich bleib daham, is net mei Tog,

und stellt ganz gscheit auf jedn Foll,
den Krippl wieder nei in Stoll,

er zieht sich um und nimmt sein Wong,
für desmoll gibt er sich nuch gschlong,

doch etzat sitzt er sicher drauf,
a Mensch wie er gibt doch net auf,

er werd a ganz Großer, des is gwieß,
uner bester, uner Herbert Rieß.

Doch a nuch a poor ältra Herrn,
fohrn ihra Bärt spaziern ganz gern,

der a davo, mußt a weng wartn,
bis er kriegt hot die gültig Kartn,

die ihn berechtigt auf der Stroßn,
die Sau moll richtig rauszulossn,

er brauchet nebn an Beiwong dro,
damit sei Hund a mitfohrn ko,

die Fatima am Soziussitz,
und fertig wär der Schmidtn-Blitz,

doch fohret ich bei jedn mit,
die senn jo a net lebnsmüd,

bei beiden unter Helm und Kluft,
is jedenfolls net org viel Luft,

doch muß bei ihnen alla a zwaa,
weng mehra Druck in die Reifn saa,

damit sa immer, wie beim Flieng,
a auf der Stroß die Kurvn krieng,

doch werns noch mehr, die Tog wern wärmer,
die Junga don jo a scho schwärma,

von Harley oder a weng drunter,
doch müßt dazu aufm Konto gschäng a Wunder,

drum liegts bei manchem ziemlich fern,
es sei denn, sie müßatn gsponsert wern,

doch wal die Sponsorn senn ziemlich ror,
dauerts wohrscheinlich scho nuch a poor Johr.

lrgendwann fängt alles on
und so sogt der Papa Zohn:

„Wer mein Gerhard unterbrängt,
kriegt vo mir a Heizung gschenkt"

Des hört a a gewisser Rieß,
er sogt: „Die Heizung is mer gwieß,

wenns a net leicht werd für mich saa,
fürn Gerhard zu besorng a Fraa,

doch hob ich schließlich a zuletzt,
viel schwerera Sachn scho gemenetscht."

Dann zeigt er sich als echter Spieler,
hot in alla Discos seina Fühler,

und wenn die zwaa wo don auftaung,
krieng alla Madla feichta Aung,
der ana schwarz, der andra blond,
a jeder auf sei Oart James Bond,

so düsn sa vo Sool zu Sool,
und ham fast stets die Quol der Woahl.

Und von den alla, die sa kenna,
konn ana machn bluß des Renna,

und immer wieder stelln sa fest,
daß sich des net erzwinga läßt,

die ana net besonders schee,
die andera hot krumma Zee,

und ana mant, ob der wohl konn,
net redn, - is halt Türkisch-Monn,

doch wer na Gerhard kennt genau,
der waaß, daß er sich raushält schlau,

denn redn machts ja net alla,
der Herbert redt ja scho für zwaa,

damit mer net viel Zeit verliert,
werd alles erscht mol grob sortiert,

a Madla aus der Oberpfolz,
gut im Wuchs und gsund im Holz,

die, mant er, die könnt des saa,
die gibt bestimmt a guta Fraa.

ln Trockaa don sich seina Aung,
on der Sonja regelrecht festsaung,

dann kummt der Punkt, wo er tut mana
und sogts a zum Rieß, die oder kana,

und als er sie eilädt zum Tanz,
do waß er, die ghört mir jetzt ganz,

donoch werd bloß geprüft proform,
ob jeder a erfüllt die Norm,

noch kozer Zeit wolln alla zwaa,
auf kan Foll länger Single saa,

noch lautem Ja und Unterschrift,
mer vorm Rothaus auf die Flieger trifft,

als er die ganzn Großsegler siecht,
do werd a bißla feicht sei Gsicht,

doch hot sich des gleich wieder gem,
ihm mangelt ja nix am Fliegerlem,

und wie mer siecht, fehlt bloß zum Glück,
nuch so a scheens klaans Masterstück,

ihr brauchet a net lang zu bittn,
die Vera tät ganz gern mol sittn.

Wenn der ana oder anera mant, ich hätt an dera Stell unera
Gunga vergessn, so konn ich eich beruhign, ich bi bloß wecher
die anern Verschla nuch noonich dazu kumma. Ober daß der
secht, daß alles Totsachn senn, wos bei mir aufm Papier
steht, beweisn die neierdings ongema Verbrauchszohln für
den schwazn Panther. Mittlerwal verbraucht der nimmer 25 I
auf 100 km, sondern 30 Liter auf Bischofsgrün und zurück.
Ober bloß wall immer wieder der Sound geprüft werd, den mer
dann so richtig vorm Haus der Schwiegermutter in spe
rauslossn will, um nuch a bißla mehr Eindruck zu schindn. Und
a für die Nochborn, die vor lauter Neigier fast die Vorhäng vo
die Fenster rogrissn ham, um den Oberfranken – Ami amoll zu
Gsicht zu krieng. lm 26. Johr seiner Existenz (laut Brief) zeigt
er scho ganz scheena Verschleißerscheinungen und Mackn und
immer is irgendwos bloß für Vertrauta zu versteh, walls
eigentlich ganz normol is, daß des ana Aug erscht noch a poor
Versuchn aufgeht. Oder, wenn vorna a undichta Stell is, werd
sa mit der knallrotn Unterhosn vo der Mutter (hoffentlich
verkält die sich net) zugstopft, daß bei Reng nett innerhalb
korzer Zeil der lnnenraum zu aner Bodwanna werd. Mer muß
ober a bedenkn, daß des Aulo in a poor Johr, nämlich 2018,
scho 50 Johr olt is. Bis dorthie wern allerdings scho mehrera
Quadrotmeter Lack und a halber Zentner Spochtl und Füller
obgablättert saa, so daß sa die fürs vergangana Johr gaplonta
Restaurierung scho amoll in Ongriff nehma müssn. Bloß wer
soll denn des machn, wenn für mancha am Ombd nuch
Schlofnszeit is? -Gut Morng!- Neierdings krieng sa a Stielaung,
wenn sa a Harley seng. Nett gor, daß sa ohaltn und na Motor
ausmachn, daß ihnen net a anziger Plupperer von dera
herrlichn Musik verlorn geht (wie sa song), wall des wär ja a
richtigs Festmenü fürs Ohr. lech selber zieg a Trümmla
Schweinsohr in der Sulzn scho ehra vor. Ober a, wos na
Fliegerbau ongeht, machn sa a weng größera Plän. Wenn sa
do ins Schwärma kumma, do hörst dann scho vo Spannweitn
bis zu 9 Meter. Sogt der A. (des is der Onfongsbuchstom vom
Vornoma) "Um genau zu sein 9 Meter 14!" Sie ham also scho
genaua Vorstellungen im Hinterkopf. Bloß wer soll denn solcha
Monster baua? Wo unser Gut Morng scho Rohbaumodelle mit
Motor in die Tschechei schickt, damit sa die für ihn flugfertig
machn. Und do fällt mer a nuoh blitzortig ei, daß uner
Dreibuchstobn-Jungunternehmer ja scho im vergangana Johr
massenweise Fast-Fertig-Modelle importiern wollt. Amoll hot
er sich sogor an geräumign Bus vo aner bekanntn Bareither
Röhrig – Firma glieha, um an ganzn Schwung abzuholn. Wie er
ober in Bareith okumma is, wor der Bus immer nuch leer. Und
alla, die an Flieger scho greifbor noh gseng ham, müssn halt a
wenig Geduld aufbränga noch dem Motto: Unner Alex konn
alles besorng, wenn net gleich heit, dann vielleicht morng!

lm Herbst do steigt die Wanderung,
a Höhepunkt für alt und jung,

und alla Johr wandern a mit,
mindestens a Dutzend Schmidt,

bloßner der Jacobs Korl mog net,
er liegt dahaam im worma Bett,

doch alla anern senn begeistert,
wie der Zug die Schiefa Ebm hot gmeistert.

ln Schorgatz, wo der Hatsch geht oo,
do is er nuch ganz vorna droo,

doch scho noch an korzn Stück,
do fällt er scho a weng zurück,

er hot on seiner Zea, der großn,
nämlich dro a Mordstrumm Blosn,

zum Glück is dabei a Sanitäter,
Hermonn, a Cousin vom Schmidtn-Peter,

er hot dabei Pflaster und Scher,
wenns werklich mol notwendig wär

und außerdem die Blechdosentropfen,
die hergstellt ribrn aus Molz und Hopfn,

und jedesmol nochm lnhaliern,
konn er a wieder besser marschiern,

a poor, die zieng die Nosn nauf,
schlogortig sogt der Hermonn drauf:

„A wenn ihr tut die Nosn rümpfn,
ich laaf auf saubra Fieß und Strümpfn!"

Und a sei Fraa sofort bescheinigt,
daß er sa hot za frieh erscht greinigt,

nuch zwamol tut er Pause machn,
wenn mern bedauert, tut er lachn,

denn immer wieder werd gaplauscht,
und a a Fruchtzwerg ausgatauscht,

doch hot er schließlich mit Bravour,
ganz locker gschafft den Rest der Tour.

A anderer, die Hektik sunst,
der widmet sich heit mol der Kunst,

a wenns im Wold gor schaurig klingt,
er ständig Benjamin Blümchen singt,

er will die Junga und die Altn,
mit seinem Gsong bei Laune hahen,

als Mensch konn mersch jo grod nuch hörn,
bloß Hos und Reh, die werds scho störn,

als er es hot scho zehnmol gsunga,
konns gor net hörn a mehr sei Gunga,

und er verschafft mit einem Sprung,
auf sei Oart sich Erleichterung,

Die Händ umklammern Vaters Krong,
jetzt muß der Jürgen alles trong,

doch wenn mer des weng andersch siecht,
is hergstellt bloß as Ausgleichsgwicht,

denn aufm Buckl trägt er die Tochter,
den Stolz der ganzn Familie, so sogt er,

trotz allem tut er a nuch lachn,
und ab und zu a Bildla machn,

damit die fernöstlich Verwandtschaft siecht,
wos driem im ferna Deitschland gschiecht.

A Schlitzaung-Auto, knallig rot,
ganz seltn aner so ans hot,

es sticht vo allen anern oo,
wall do ka Spritzer Dreck is droo,

a weng weit druntn, scho in der Prärie,
do stellt der Siggi sei Auto oft hie,

ganz untn, beim Kastonienbaam,
do stets ganz sicher, tut er glaam,

doch ko mer sich gewaltig teischn,
denn dort is grod die Abstozschneisn,

doch loßt mich mol zum Onfong kumma,
so wie des Drama hot sein Laaf genumma.

On an Samstog, an ganz scheena,
flieng mer om bei der Sirena,

es senn do wie immer stets,
Schmidt, Zohn, Meier, Frank und Peetz,

außerdem senn do a heint,
Thomas Tiede und sei Freind,

don erscht amoll a bißla schaua,
bevor sa ihra Flieger zammbaua,

und dann flieng sa, die zwa Bumm,
zwischn alla anern rum,

manchesmoll, do werds zwor knapp,
doch die andern bieng halt ab,

oder sie gem mol schnell tief,
daß net elles geht schief,

der klana Tiede fliegt putzmunter,
zum Landn a weng org weit nunter,

und als unten er will gengsteiem,
do fängt der Flieger on zu eiern,

stots grodaus, er a Kurvn macht,
und gleich danoch hots a scho kracht,

net so org laut, daß mers hätt ghört,
herom hots ieberhaupt net gstört,

erscht, als der Thomas in der Rundn, frogt,
wem des Auto ghört do untn,

do denkn alla, des is a Witz,
dann triffts na Siggi wie an Blitz,

er sogt: „Des derf auf kan Foll saa,
des Auto ghört fei meiner Fraa!“

und do danoch empört er sich:
„Worum, sogt mir, trifts immer mich?"

Vielleicht sollt ich a nuch erwähnen,
der Siggi is ganz noh den Tränen,

a andrer tut sich a eimischn:
,,Vielleicht konn mer weng drieberwischn?

dann siecht mer ieberhaupt kan Schodn,
scho gor net on an so an rotn!'

Doch als die Experten sen am Wong,
do hört mer a scho a poor song:

„Der Jungas hot fei ganz schee Pech,
des is ja werklich ganz dünns Blechl"

„lch konn eich song, sowos werd teier,
so wohr ich Siggi haaß und Meier!"

Und werklich wohr, die Rechnung stark,
wie mer ghört hot, rund 3000 Mark.

A weng gerötet is sei Gsicht,
als er a bißla heftig spricht:

,,Wer sein Flieger net beherrscht,
solls lerna andersch wo zuerscht!"

Zu der Zeit senn sei Aussprüch keß,
denn er is mitm Bau im Streß,

und ab und zu bränga ihn in Rage,
die Maurer, lnstallateur und die Drainage.

Doch etzat, wo ka Druck is mehr,
do is er wieder ganz leger,

er fühlt sich wohl und sitzt ganz fest,
im Kunnerschrather Storchnnest.

Damit sich kaner konn beschwern,
senn nuch a poor klana Gags zu hörn,

von einem long am Hongrumsteher,
fliegt meistens die Holswirbelverdreher,

doch wenns net klappt, sogt er schnell keß:
„Ja sogt mir mol, wos wor denn des?"

Wer sichs net mehr beweisn muß,
is meistens selber Schuld am Schluß,

denn wenn sich solcha Sprüch don rächn,
und sich dann obzieng beide Flächn,

wenn der Flieger dann einogelt,
und es 1000 Flüche hogelt,

schmeißt er den teiern Sender weg,
grod ner nei in allergrößtn Dreck,

im Weggehn hörst na grod noch brumma,
do brauch iech heier nimmer kumma,

im neia Johr is damit Schluß,
daß mer sichs net beweisn muß,

denn immer wieder, wenn a leis,
kumma Zweifl auf, wenn fehlt der Beweis.

Doch loßt mich etzat schnell a nuch,
eich wünschn Holm- und Rippnbruch,

und alla zamm, a außerdem,
a gutes neies Johr erlebm!
 
       
       
       
       
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