RC-Flieger Club Bayreuth e.V.

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  Nikolaus 1986  
       
  Wenn mir uns treffen zum Nikolaus,
dann päckt a jeder meistens aus,

a ich hob mir Gedankn gmacht
und weng wos zu Papier gebracht,

ich waß net, obs an jedn gefällt,
und hob die Themen einfoch gwählt,

doch wems net gfällt brauchts bloß zu song,
desweng gehts kann fei on sein Krong

As Bergrfest, wenn ich rückwvärts schau,
wor heier ganz besonders flau,

net bloß vom Wetter oder Reng,
des wor on ganz wos anderm gleng.

Denn scho am Freitog obmd senn drum
aus Unterstanich a poor Bum,

ham Bier und ihra Madla dabei
und fanga gleich on die Schreierei

und alles des auf unera Wiesn,
mir solltn zuschaua und genießn

und sowos brängt na Schmidt auf Trab
„Mir gänga hie, die schelln mer ab".

Er schnappt sich in dem festen Grund
an mordstrumm Steckn und sein Hund

und mit ihm in der erschten Reiha
stänga Achim und Jürgen, also Dreia,

a jeder hot wos in der Händ,
wenns nötig wär, vielleicht am End,

do könnt mer erscht mol mit der Hackn
und mitn Messer a zupackn

und hinter ihnen in der Flucht,
der Hans die sichere Deckung sucht,

dort hilft er ihnen wärklich groß,
wall er fort schreit: „Verpißt eich bloß!"

Doch unser Häuptling Steuerfang
legt sogleich ein den Rückwärtsgang

er wollt sich net auf Kampf versteifen
drum raucht er mit ihnen die Friedenspfeifn.

Auch die Fatima hot sich angagiert:
„Meine Peter hätt die a poor gschmiert"

doch jeder machts auf seine Ort,
der ane hart, der andra zort.

Doch die wacha Welln net immer ziegt,
wie mer am nächstn Tog gleich siecht,

denn obmds um die gleiche Zeit,
taung die auf mit nuch mehra Leit

und logern sich die Kreiz und quer,
wie wenn des immer scho so wär

und schürn ganz frech a mordstrumm Feier
Zwischa die Wohnwäng Schmidt und Meier;

erscht als die Agnes sich aufregt
hot sich ihr Krach dann a weng glecht

und wall sa gleich drauf nuch mol flucht
ham sa ganz schnell des Weite gsucht.

Für nächstes Johr dörfs des net gebn,
drum müß mer uns wos überleng,

damit sa säng, sie ham ka Chance,
wall mir, die Flieger, senn uns ans,

net wieder diese sanfte Tour,
do drieber lachn die doch nur

mir müssen ihnen zeing die Zähn,
dann wärds am Bergfest wieder schee.

Der Flohmarkt in der Stadt Bareith,
der hot a seinen Reiz nuch heit,

denn alles wos du konnst net braung
und a zu nix mehr tut wos taung,

des alles find'tst in großer Zohl
so alla Johr 4, 5, 6 mol.

Doch jeder denkt, des is ja gschenkt
wenn er den Plunder mit hambrängt.

Fast alles, a der größte Dreck,
is dann am Ombd so ziemlich weg.

Des anamol hob ich a gschaut
und meina Aung fast net getraut,

denn auf an Schild do steht groß drom:
„Hier könna sa billige Flieger hom."

und untendrunter steht dann klein
Modellbaufirma Rudi Hein.

Vor sich hot er zwa Flieger lieng,
die hoft er on den Monn zu krieng,

er schreit des in die Menge stark
der Klaa kost 35 Mark,

der groß is zwor weng teierer,
dafür is er a neierer.

Kummst kotza Zeit zum selben Fleck
do is der Kla fei wärklich weg,

den großn nimmt er wieder mit ham,
den legt er untern Weihnochtsbam,

den fliegt amol der Klana Hein
als Schleppmaschina im Verein.

ln die Vogesn worst bloß halb dabei,
wennst net worst in der Käserei,

drum gänga sa fast alla Tog,
wall jeder a den Kees gern mog.

Sie sitzn do in froher Rundn,
um sich an Keesduft an ganz gsunden,

und unser Moo, a aus Bareith,
der hot sich auf sein Kees su gfreit,

denn wenn du bist an Tog long g'flong,
brauchst a wos gscheits nei in dein Mong,

drum werd a gleich beim Neigeh schon
bestellt a Riesenportion.

Und wie dann kummt der Kees ongrollt
senn mit dabei ganz ungewollt

und außerdem a nuch kostenfrei,
a poor klana Würmla mit dabei.

Erscht wollt er seina Aung net traua
und mußt a zweites Mol noschaua,

denn sowos konn auf kann Foll sa,
der Kees, der left doch net alla,

der wor am Teller mittendrom
und kaner hotn do verschobn,

er denkt, bevor der geht zum Mund,
geh ich der Sach erscht aufn Grund,

und dann entdeckt er das Malheur,
und a den Käse-Transporteur.

Wall jener hot sei Neigier gweckt,
drum will er säng, wos nuch drinsteckt.

Er nimmt des Schanzzeig in die Finger,
ihn störn net die poor klana Dinger,

sunst tät er net den Spruch den kessen,
„desweng, do konn mern scho nuch essen."

und bugsiert sa wärklich wohr gekonnt,
der Reiha noch on Tellerrond.

Und zwischndurch, wall er Hunger hot,
legt er a Stück Kees auf sei Brot

und wall die anern alla schaua,
tut er erscht recht genüßlich kaua

und wischt sich nochher mit der Händ,
wie wenns net besser schmeckn könnt.

Und wenn mer draus a Fazit ziegt,
er seitdem nuch viel besser fliegt.

A nuch beim letztn Abschluß-Renna,
do hätt er Sieger wern fei könna,

wär net in seiner Onlog gwesen
der Wurm vom Kees aus die Vogesn.

Wenn mer so beieinander steht,
werd ziemlich über alles g'redt,

a über den speziellen Fall,
wie so entsteht der Uberschall-Knall.

A jeder mant, nur er hätt recht,
die Lösung der anern, die wär schlecht,

und on dieser Stelle schalt' sich ein,
der Knall-Experte Rudi Hein,

er waß wie des so vor sich geht,
und wie der Knall wärklich entsteht.

Wenn a Düsenjäger schnell a Kurvn fliegt,
so schnell, daß er sein Auspuff riecht,

wenn er dann tut bloß na nuch röhrn
du konnstn net säng, bloß na nuch höm,

wenn er sich dann nuch ärger schickt,
dann hot er a fast immer Glück,

daß er bei solchem storken Drall
einholt sein eigna Auspuffschall

und dann, dann tuts den großen Knall.

Er selber tut am Kühberg drom,
den Superschnellflug ständig probn,

und wall sowos viel Kraft verbracht,
drum a der Empfänger manchmol raucht

und wall er ständig fliegt mit Speed,
drum kriegt der Akku a wos mit

und sowos endet allermeist,
daß jener aufgibt seinen Geist.

Und so wies wor in diesem Fall,
hots gebn a bloß an ganz klan Knall,

doch machts dem Rudi fast nix aus,
er holt ausm Wold die Trummer raus,

und müht sich noch durch dichte Sträucher,
und ist wieder a Erfahrung reicher.

So toll brauchsts net zu demonstriern
und a Modell dabei verliern.

Drum sog ich dir, bleib wie du bist,
a wenn net immer Thermik ist,

und denk des neia Johr gibt Schwung
und a as Flieng erhält dich jung.
Am Parkplotz vor dem großen Bus,
steht alles, wall mer warten muß,

wie immer, so a desmol heier,
auf unsern 1 . Vorstand Meier,

der kummt halt, do dro konnst nix machn,
stets zu spät bei solcha Sachn.

Doch dann gehts los, immer grodaus,
und in Muggendorf steing mer dann aus.

Erscht donn mer nuch a bißla wafn,
bevor mir steil nach Berg nauflafn.

Die Steigung is fürn Onfong schee,
wie werd des bloß mer weitergeh,

dänn auf der Stirn stänga die Tropfn
und in der Brust tuts scho weng klopfn,

doch noch dem 1. steilen Stück,
hot mer an ausgezeichnten Blick

auf Muggendorf und auf des Tol,
do könnt mer flieng doch a amol,

so redn einige im Chor
und schaua Kerzagrod empor,

um des symbolisch zu beweisn,
wo ongeblich solln die Segler kreisn,

und landn müßt mer dort scho könna,
wo sunst die Fußbollspieler renna.

Doch bleibt zum Trama net viel Zeit,
des Wanderziel is ja nuch weit.

Und weiter gehts bergauf, bergab,
die erschten wern scho langsam daab,

und wärklich wohr, sie ham fei Glück,
wall a korzer Weg, der führt zurück,

noch Muggendorf und des is schee,
denn der Helmut will jetzt sein Kaffee

und wenn sa ham an gutn Kung,
tut den er ganz bestimmt versung,

und eventuell tut er a hortn,
auf sein Plotz a poor Stückla Tortn.

Doch etzat zurück zu denan andern,
die in der Wildnis nuch ton wandern,

es geht durch Wold, durch manche Schlucht,
der Hans auf der Kartn na Weg oft sucht,

a mancher spöttelt, waßt net weiter,
doch er bleibt stets gelassen und heiter,

er tut sich von Kan aus der Ruh bränga loßn
und plötzlich stäng mer auf aner Stroßn.

Er waß des ja, er kennt sich aus,
drum geht er weiter schnurgrodaus

und grod der Weg, der führt na fei,
direkt ins Dorfwärtshäusla nei.

Als er erscheint dann in der Tür,
hot er die zwa Händ voller Bier,

doch wos senn zwa Moß für soviel,
wenn jeder amol trinkn will

und als a mancher des so siecht,
hot er sich gleich mol rongepirscht,

und mer könnt wärklich Stielaung krieng,
wennst zuschaust, wie die ton onzieng

und die, die alkoholfrei trinkn,
die senn do die besonders flinkn,

die ziern sich do a net lang erscht,
denn wer zuerscht kummt, trinkt zuerscht.

Du tätst fei deina Aung net traua,
tätst du mol auf a Stoppuhr schaua,

der Krug geht amol hie und her,
und do danoch , do is er leer.

Wennst alla wollast do sott krieng,
do müßert mer Quartier bezieng,

doch dann wärs a auf kann Foll raus,
ob net na Wärt as Bier ging aus.

Und als es dann zum Endspurt geht,
werd nuch amol weng aufgadreht,

a jeder strengt sich doppelt on,
will a mit on die Spitzn no.

Und mit Hallo wern mir empfanga,
von denen, die net weit sen ganga

und dann will jeder schnell a Bier,
der Meier sitzt schräg rechts vo mir

und als ich denk, jetzt trinkst davo,
greift er scho sei 2. Seidla oo.

Dann kummt es Essen, es herrscht Ruh,
der Gerd langt a ganz kräftig zu,

er hot, wie sich des für ihn ghört,
fei ordentlich a wos verzehrt,

er hot nämlich noch Bier und Fleisch,
a neighaut nuch a Wolnußeis,

und a die Restla vo die Kinner,
die putzt er weg so wie scho immer,

des senn ja glott vierfoche Mengen,
die seinen Umfong ton fast sprengen.

Doch als am Ombd zum Zohln is ganga,
tut er bloß 40 Mark no langa

er hot wohrscheinlich sich verhört,
doch des as Madla gor net stört,

sie sogt, ich kieg a bißla mehr,
gebn sa nuch mol as selba her,

dann könne sa beruhigt geh
und ich bedank mich a recht schee.

Der Bus uns dann noch Bareith brängt
und a schöner Tog geht so zu End.

lm nächstn Herbst wenn falln die Blätter
und a beständig is as Wetter,

dann wern mir wandern so wie heier,
mit Schmidt und Weisser, Zohn und Meier

und alles wos sich um sie schart,
ein Hoch zum Schluß auf den Wanderwart.

Wenn die Tog wem immer kärzer,
und die Wolkn immer schwäzer,

wenn kolter Reng und Nebel zieng,
entschließ mer uns zum Abschlußflieng,

wenn ka Mensch jagt sein Hund mehr naus
und a die Katzn bleim im Haus,

wenn Menschn zieng die Mäntel oo
dann senn die Flieger nuch amol do.

Am Samstog mittog um a 1,
bist auf der Sirena net allans,

und schemenhaft siechst do a bloß,
daß do heit nuchmol is wos loß,

und bevor sich dann der Onfong tut
is na Walter sei Flieger scho kaputt.

Es passiert halt immer wieder a mol,
daß a anderer a hot na selben Kanol.

Der Heiner kummt dann rauf zu Fuß,
hot im Wassergrobn geparkt sein Bus,

und er so seine Gedanken hot,
hoffentlich krieg ich na wieder flott.

Doch dann gehts los, so Schlog auf Schlog
wall kaner lang do rumsteht mog,

dazwischn werd a bißla gwaft,
as Wasser vo die Flächen abgstraft.

Kaum is as Flugzeig aus der Händ,
werd rechts und links gleich wieder gwend'

und kaner is auf Höh verpicht,
wall er na Flieger sunst net siecht,

und dann werd schnell zur Landung gfegt,
denn a die Brilln is scho belegt.

Dann werd der Nebel immer schlimmer,
der Helmut schreit: „lch siech na nimmerl"

und dann, vielleicht noch 10 Sekunden,
sogt aner, „der fliegt scho do unten",

und irgendwo in der Prärie,
do fällt er runter und is hier.

Der Gerhard liegt noch gut im Renna,
er fliegt halt so wie mir ihn kenna,

doch plötzlich ober is er weg,
durch an ganz blödn Stördefekt.

Der Udo is a ganz mit vorn
am Schluß, do is er 2. worn,

er wollt bloß den Pokol net gwinna,
wall er nuch net im Verein is drinna

drum läßt die Landung er mißglückn
und schaffts, daß der Flieger liegt aufm Rückn

doch nächstes Johr, so sogt er dann
do greif ich ober stockvoll on:



Und mit dem klennsten aller Flieger,
werd der Frischn-Peter Tagessieger,

des Ding is kla, auf jeden Foll
konnst gwinna domit na Pokol.

Als alla gänga dann zum Schluß
steht unten nuch am Grobn der Bus,

doch der werd schließlich rausgezong,
von an klan winzigen Allrodwong,

in so an Ding steckt ganz schee Kraft,
sunst hätt ers net auf Onhieb geschafft,

und unser Achim is zufrieden,
hot er sich doch richtig entschieden.

Doch wenn mich jetzt net alles taischt,
ja ball as Onflieng wieder steigt,

doch bis dorthin sog ich ade,
bleibt froh und feiert alla schee.

lch wünsch, so wie ich des do sog,
eich alla scheena Feiertog.
 
       
       
       
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