RC-Flieger Club Bayreuth e.V.
Start Galerie Fluggelände Historie Termine Links
Vorstandschaft Gästebuch Impressum
Weihnachten 1985 | |||
Teil 1 | |||
Es is zwor scho weng lang her, doch net so lang, daß net erwähnenswert wär. ln a poor Sätz wer ich eich song, wos sich hot domols zugatrong: do hot von uns a Fliegerkolleg, gmekt, daß ihm is sei Bauch im Weg, er wollt, daß mit der Fitneß-Rolln die Speckwärscht möglichst weggeh solln, doch stundnlang die Liegestütz, wie mer heit siecht, ham a nix gnützt. Der Gerd is ja suns a Modellathlet mit vorna dro an MuskelPaket, des onzuschaua is a Lust, a Stückla unterhalb der Brust. Er wollts am Bergfest mol probiern und a poor Flaschn Sekt kassiern, er scho genüßlich mit der Zunga leckt, wall ihm so a Tropfen ja immer schmeckt. Der Hans hot gedocht,a su a Wett, die gwinn ich leicht, der is zu fett, doch wer na Meier kennt, der sogt, der läßt vorher auf kann Foll noch, er hot zwor ganz schee dicka Baa, doch Kondition, die hot er aa. Als Unterlog dient a Hoberstumpf-Tisch, während sich der Gerd macht frisch und alles sitzt scho außn rum, will miterlebm des Spektakulum. Und hinterm Zelt kummt er dann vor, stolz wie a richtiger Gladiator, obm nackt und brat so wie a Schrank, untn a net grod derr und schlank, er schnauft a poormol tief und laut bevor er sich aufm Tisch nohaut. Und beim Kommando fertig - los, do is die Spannung ringsum groß und alla schaua aufn Gerd, ob ers a fertigbränga werd. Doch wie scho weiter obm mol gsogt, wer na Meier kennt, der läßt net noch. Die erschten 20 spult er ab, mer konn scho song, fast im Trab und noch der allzugroßen Eil folgt dann a weng a langsamerer Teil und alla muntern ihn dann auf, Gerd leg weng zu, gib bloß net auf. Es glänzt die Stim, tropft vo die Lendn a jeder denkt, wie werd des enden und überoll tropft scho der Saft, ob er die 75 schafft? Doch wer na Meier kennt, der sogt der läßt auf kann Foll vorher noch. Als er bei 40, 50 is, do klatscht der Bauch scho aufn Tisch, der is als erschter scho erschlafft von weng der Erdanziehungskraft mer hört ja fast sei Herz laut klopfn, on Kinn und Nosn hänga Tropfn, und aufm Tisch a großa Lachn, wie sa normol ka Hund konn machn. Als alle zähln dann laut im Chor, dringt leis scho Stöhnen on mei Ohr. Des lauta Zähln berührt sein Nerv, drum schalt er um jetzt auf Reserv und geht so richtig aus sich raus, hoffentlich hält die Rolln des aus, es könnt ja sicher, wie ich denk, haßlafn a des Rollngelenk, doch des werd immer fort ja gschmiert, vom fettn Schwaß, den er verliert. Als dann a Gschrei losbricht mit Kraft, da waß er, daß ers jetzt hot gschafft, dann steht er auf und schwankt a weng, am liebstn tät er sich floch no leng. Wie er dann läft zum Zelt do hie, do siechst, daß wackeln ihm die Knie. Er hot sich ja verausgobt jetzt drum werd na gleich a Bier vorgsetzt des trinkt er aus in einem Zug denn rausgschwitzt hot er ja genug doch scho noch aner 1/4 Stund do tut der Matador laut kund, daß ers könnt nuchmol wiederholn, doch müßt mer desmol mehra zohln. Mer könnt ihm ja a Fäßla kafn, wenn er tät nächsts Johr 100 schaffen. |
Frisch auf und fast völlig abgasfrei, so konn ja bloß a Rodfohrer sei, doch werds an überhaupt net glohnt, wenn mer als Mensch die Umwelt schont und überhaupts net, wenn mer grod zum Bergfest strampelt mitn Rod er sogt sich, so wie alla Johr senn ganz bestimmt die Parkplätz ror und a wall er am Steier will beim haamfohrn hom kana Promill. Am Feier nuch mir alla singa, er will sich auf sein Esel schwinga, doch wall des Viech jetzt ober fehlt obwohl er was wohin ers gstellt, sucht er erscht vorn, dann weiter hintn, doch konn as Fohrrod er net findn, es wor ja do, is net zum glaam, dann siecht ers plötzlich aufm Baam, die meistn donn belustigt schaua, doch unser Peter is stocksauer. Des rozubränga, na Gut Nocht, am End do hot ers doch nuch gschafft, dann saust er los, schnurstraks und gschwind er will ja ham zu Fra und Kind. Drum merke dir, mein lieber Peter, amol droglam muß schließlich jeder. Na Seyßn-Hans tut des net juckn, er waß am Bergfest tuts oft spukn, der denkt, as schönsta auf der Welt is wennst beim Bergfest host dei Zelt, du brauchst ka Auto, ka Benzin, wennst müd bist, legst dich einfoch hin und büßt auf keinen Foll a ein eventuell deinen Führerschein, denn do vorm Feier in der Rundn werd doch so mancha Moß getrunkn. Wenns Feier geht so langsam aus, dann schleichst davo, kiechst in dei Haus, so denkt sich unser Hans, der Gute, doch plötzlich ists ihm schlecht zu Mute, denn er erkennt mit großem Schreck, daß dort, wos wor, as Zelt ist weg, er is den Weg zwor Zick-Zack gloffn, doch so stork wor er net besoffn, daß ers net felsenfest hätt gwißt, wo a nuch jetzt sei Haus steh müßt und alla andern don dann lachn mit mir könnt ihr sowos ja machn. Doch alles nimmt a gutes End, und er hot nochts herrlich gapennt. Wall Zelte donn genug dosteh, will ich gleich zum nächstn geh. Er tut a mol mit schorfn Sachn, obm aufm Kühberg Biwak machn. Hot jemand ihn vorn Bug mol gschossn tut er do drom na Dompf ablossn. Doch desmol is ja heil die Welt und er is do mitm Bubn und Zelt. Spät scho zu vorgeruckter Stund, do tut der Kla dem Vater kund: „lch will jetzt endlich in mei Bett", doch des, des will der Vater net, er will, des leicht an jedn ei, nuch loßn a poor Seidla nei, doch daß er scho ganz schee gatankt, des siechst, wie er zum Zelt noschwankt. „Des hot ja heit so viele Faltn, tu du amol die Lampn haltn", sogt laut er zu seim Filius, „ich muß erscht sung na Reißverschluß." Wall er net mehr konn unterscheidn, sucht er auf der verkehrtn Seitn. „Wart Kai, mir wern na scho nuch findn, vielleicht ist heit der Eingong hintn. Sie ham dann mit vereinter Kraft na Zugong zu ihrm Heisla gschafft und senn am nächsten Tog ganz frisch erschiena a am Frühstückstisch. Doch etzat will ich mol dronehma a besonders sportlichs Thema. Do mußt dich scho zammreißn könna, mußt hupfn, laafn und a renna und auf so manches a verzichten, von so an Fall will ich berichten: |
||
Teil 2 | |||
Ezt soll die Red nuch von einem sa, der seltn kummt zum Flieng alla, on ganz klan Plotz im Auto drin, hebt er grod auf für sei Freindin. Er kummt na Kühberg raufgedunnert, und mir ham uns fei oft scho gwunnert, daß er, wenn er doher so zischt, immer nuch die Brems derwischt, dann steigt er aus, begrüßt die Leit, mer siecht, as Flieng des macht ihm Freid. Ins Auto geht fast nix mehr nei, soviel Flieger und Werkzeig hot er dabei, er hot a Hacken, wos zum Säng, wenn mir mol wolln an Baam umleng. Er werd sich denkn, tu ner spottn und baut erscht auf sei ganza Flottn denn er hot immer ja dabei als mindeste so Stücka 3. Hätt jeder so a Arsenol, do wär der Kühberg ball za schmol. Kaum is der Wettbewerb zu End, a jeder noch sein Flieger rennt, der Luftraum is zwor dann weng eng und zwischndurch machts amol Peng wall wieder a poor in der Luft, sich ham a bißla ongapufft. So a on den schenn Nochmittog do fliegt a jeder wie er mog und a as erschta mol dabei der Jürgen mit seim Nimbus 3. Den hot bestaunt vorher scho jeder der hot ja Flügel von 6 Meter der braucht allans zum Startvorgong an möglichst bratn, freia Hong und nuch an Monn, der gut konn renna damit mem in die Luft konn bränga. A Abschuß is vorprogrammiert, wenn aner mit 5 Onlong hantiert, auf Fünfa werd ers net ganz bränga, doch dreia hot er oft rumhänga. Dann is der Vogel in der Luft, paßt auf daß kaner ihn onpufft und a der Jürgen denkt nix schlechts, als er sich hält weng weiter rechts, es hot a gor net lang gedauert, wall dort die Abschuß-Onlog lauert, die hot nuch kaner überwund, wennst in die Näh kummst gehts noch unten, mir song a gleich, wos macht denn der, der fliegt ja direkt zum Wäldla her, denn kracht a scho der Nimbus 3 gleich untn in die Heckn nei. Wie er kummt rauf, die Flächn klenner is er der Jürgen, wie mir ihn kenna, er schaut zwor aus a bißla olt, doch gleich danoch erklärt er kolt, der fliegt scho wieder, des is klor vielleicht sogor noch in dem Johr. Der Gerhard hots dann gleich entdeckt, daß do am Flieger wor nix defekt, er hot sich gsogt, daß a is gwesen, wie Pfingst scho in die Vogesn, do hot der Jürgen on dem Tog a eingschalt ghabt die olt Onlog und is drauflosgflong unverdrossen und hot sich selber obigschossen. Er hot sich gschwom, daß des Malheur, ihm werd passiern ka 2. Mol mehr. Doch immer wenn er die Hektik kriegt und wieder an neia Flieger fliegt, dann geht er los, fast wie besessen und die gutn Vorsätz senn vergessn, doch desmol wor des stork zu spürn a 3. Mol werds ihm net passiern. Sowos des macht ja kaner gern, bloß daß die Flieger wenger wern, denn mittlerweile hot er ja einsotzfähig bloß nuch zwaa und wenn er die tut a zammhaua, dann muß er ja beim Flieng zuschaua. Des brängt er niemals übers Herz, zu groß wär für ihn so a Schmerz, |
denn den hot er im Kreiz scho sitzn, noch aner ihm verpaßtn Spritzn, er konn sich net so richtig streckn und manchmol läft er gor mitn Steckn, a is er ab und zu mol borsch, doch des kummt vom Kaputtn...(Nimbus 3) allans as Sitzn im Pkw, tut na sein Gsicht noch a scho weh. doch bis zum Frühjohr is er flott, wall er dann wieder alle Flieger hot und dann kämpft er wieder um 1.-3. unser närrischer Flieger aus Gloshüttn. Bei Sunnaschein und fast kan Wind, sich alles auf unern Berg eifind, denn heier gibts zum Abschlußflieng fümf Karton voll Kümmerling, do Kumma, wenn mer rechna konn mindestens 10. Stück aufm Monn und die gilts schließlich zu vernichten, und da davon will ich berichten. Der Wind kummt schwoch und schräg vohintn, drum muß mer erscht verstelln die Windn und mit Verspätung vo a poor Värtlstunden, werd erscht a mol a Kümmerling gatrunkn. Dann scheidt der erschta aus ganz schnell, der Meier mitn Peter sein Modell. Er sogt, und des ist besonders schlimm, der Flieger wär net richtig getrimmt, doch will er wärklich wohr am End zum Trinkn frei hom seina Händ und ganz zum Schluß steckt er die Flaschn zwischn die Zeh und die Händ in die Taschn bist dich versiechst, so 1, 2, 3, läft ohne Schluckn a Fläschla nei und a mir annem dons probiem, doch net a jeder tuts kapiern und wall des senn sogor die meistn, tut er uns Hilfestellung leistn. Der Gerhard übt an Liegendstart, und a poor andra landn hart, der Helmut sucht a winzigs Trumm, rennt fort im Kreis im Acker rum, während er tut dort im Dreck rumflitzn fliegt sich der Walter on die Spitzn. Er is ja bei jedem Wettbewerb dabei mit seim erfolgreichen Amigo 2, obwohl er den scho 10 Johr fliegt, von weitn er nuch wie nei aussiecht, der find't ja wie a guter Hund fast stets genau den Landepunkt er übt a oft drom aufm Berg mit der Nochwuchsgruppn aus Weidenberg. Als mir dann aufhöm, is o Schreck, plötzlich a weißer Flieger weg, und wall sich der Besitzer fast gomet weigert, wärd halt des Modell meistbietend versteigert. Nochdem des is as Mastermodell, geht die Sach ganz rosend schnell. Sie bieten und bieten, senn scho hoch drom, a jeder möchat den Flieger hom. Am Schluß talt der Auktionator Schmidt im würdiger Weise den Steigerern mit, daß ab sofort und auf der Stell an Meier ghört des Erfolgsmodell. Er hot sich gmacht mit 160 Mark für den Flieger ganz besonders stak, davon genga 50 Mark in die Kasse, des find ich vom Gerhard ganz große Klasse. Der Gerd muß jetzt öfter kumma zum Flieng sunst tut des Modell bloß im Keller rumlieng und tät ganz abgsehng vo die Kostn genau wie seina annern, elend verrostn, ab jetzt senn bei ihm die Erwartungen gstieng nächsts Johr werd er on die Spitzn flieng und ich bin mir sicher, der Flieger siegt wenn er na net vorher zu Bröckla fliegt, wall des Modell is schließlich gwöhnt, daß mers mit guta Plätz verwöhnt. Drum Meier schau, wiest do kummst raus, des mach ner mit dir selber aus und drum ist mein Wunsch kein böser Fluch, ihm und uns allen: Holm- und Rippenbruch. |
||
Den Download des Gedichtes als PDF gibt es hier |
(c) Copyright 2015 - 2024 by amp-media-photography e.K. designed by Frank Berneth