RC-Flieger Club Bayreuth e.V.

Start    Galerie    Fluggelände    Historie    Termine    Links

Vorstandschaft    Gästebuch    Impressum

Datenschutzerklärung

 

 

  Nikolausfeier 1983  
       
  Des Johr wor net besonders gut
wenn mer des jetzt betrochtn tut,

Katastrophen senn a zwor ausgabliebn,
doch groß zu jubeln wär a übertriebn,

den im Bauerndörfla in Stockaa
do worn mir ja im Frühjohr aa

wir wollten, um uns einzunisten,
an schlaua Bauern überlisten.

Der Progscha hot na Hong nogschaut
und gsogt, wos er für Büsch raushaut,

denn des werd, so verrät er mir
as RC-Flieger-Hauptquartier

und an die Stell, die zeigt er stolz,
gleich vorna dro, im lichtn Holz,

do werd amoll die Hüttn steh,
ich sog eich, des werd wunderschee,

währnd mir don in der Luft rumpfeifn,
könna unsra Frauen Schwarzbeern reißn,

die Kinner könna Pfiffer sung,
zum Kaffee gibts dann Schwarzbeerkung

und später dann zum Abendessen,
do wärn die giftign Pfiffer gessen.

Doch plötzlich mit an Paukenschlog,
nuch schneller als des ich do sog,

wor Schluß, denn der Bauer sogt na,
und des wor as End vom Hong in Stockaa.

Des wos der Helmut stets beklogt,
is, daß er werd recht selten gfrogt,

der Führer von der Opposition,
er hot des vorher gregelt schon,

der hot na Deutes im Moment
na Oberdrachn Juri gschenkt,

dafür kiegt er, ich sog vareck,
a Trümmla Wiesn in Berneck,

des is net long und a net brat,
vielleicht 20 m im Quadrat,

und des is fürn Verein zu weng,
des werd a nix, aus, pasta, beng.

Wenn ich mich a bloß schwoch erinner,
so sollt mit Frauen und mit Kinner,

halt mit der ganzn Fliegergma
im Herbst nuchmol a Grillfest sa.

A wennst as Festla tust verschiebn,
am Wetter konnts des Johr net lieng,

as erschta mol, do wors recht schee,
do mußt der Helmut ärbatn geh.

Und do danoch worn die annern weg
zum Superflieng in Bod Berneck.

Der Tog wor net besonders grodn
zu hoch wor do die Ausfallratn?,

wenn ich des rechn im Moment
wor sa denn Tog 50 Prozent.

Doch wie des halt so immer is,
wenns fortgehst is des ja net gwieß.

Auf jeden Fall in großen Höhn,
fliegt Gerhard mit der SB 10,

und zwischndurch, do fliegt er stur
bloß ner sei Lieblingsflugfigur,

er setzt amol rechts und donoch links
und mindestns 1000mol gelingts,

des is halt schee, des macht er gern,
am liebstn fliegat er bloß Turn.

Doch wie er wieder mol heizt runter
do is mit an Schlog er ganz munter,

er merkts, daß des geht desmol schief,
ka Reaktion auf Hoch und Tief.

Wenn ers net grodna nuch het gschaft,
wär er direkt nein Stodl kracht,

er konnt schnell nuch a Kurvn machn
und gleich danoch do hörst as Krachn,

die Flächn durch, der Rumpf is hie,
der Gerhard geht fast in die Knie.

Doch korz danoch erklärt er kolt,
die wor ja eh scho ziemlich olt,

er wor ja wärklich net lang gschockt,
wall die Finanzn worn aufgstockt,

denn er wollt sich nuch kafn heier
an Flieger von der eigsportn Steier,

die Bestellung von der ASW,
hot er scho im Notizbuch steh.

Doch etzat noch dem Todesstuz,
do muß sa her und möglichst kurz.

Und nächstes Johr werds wieder schee,
do fliegt er Turns mit der ASW.

Und korz danoch hots nuchmol kracht
ich wor derjenige, der Klaholz hot gmacht,

as flieng is ganga, grodner schee,
doch wor ich net in großer Höhe,

und deshalb soll mers net riskiern
und gleich an Rücknflug probiern,

doch wall des ich hob net bedocht,
hots plötzlich fast unheimlich kracht,

währnd ich hob meina Ohrn nuch gspitzt,
senn untn scho die Trummer gspritzt.

A bißla wor ich scho schockiert,
hob mich net gleich vom Fleck weg grührt;

denn irgendwo, a bißla fern,
hot mer sein Flieger a weng gern,

mer will a net viel Zeit verliern,
will flieng und net fort repariern.

lch setzt in Bewegung meina Fieß,
mol säng, wos do nuch übrig is.

Doch scho vo weiten wors zu spürn,
do gibts nix mehr zum repariern.

lm Boden drin a mordstrumm Luch,
Flächen und Rumpf bloß Trümmer nuch.

lm Umkreis hob ich dann alles aufglabt
und bin ganz langsam na Hong naufgsabbt.

Als alles wor im Auto verstaut,
do hob ich scho wieder vorwärts gschaut,

denn daham, do hob ich an Sigma lieng
und mit dem konn mer ja a im Rückn flieng.

A Familie is erscht richtig gsund,
wenn sa Kinner hot und a an Hund,

doch gehst du manchesmol a boden,
wennst du vom Nochborn werst eiglodn,

denn plötzlich kriegst an leichtn Schreck,
wallst noschaust und der Hund is weg.

Der Peter sogt, der is nogrennt,
wo er sich ganz genau auskennt,

im Hummeltol muß ich den holn
und tritt gleich kräftig in die Pedoln,

wall er beim Start hot rota Ohrn,
hot er dann die Balance verlorn

und als er sich am Boden gfundn
wor er hellwach, bloß a weng abgschundn,

doch mußt daham e dann bekenna
den Hund siech ich fei nirgends renna,

obwohl as ganza Hummeltol,
ich bin abgradelt zwa-, dreimol.

Noch Mitternocht, als tief und fest,
er gschlofn hot in seinom Nest,

do klingelt laut as Telefon,
der Nochbor sogt, horch, waßt denn scho,

bei uns sitzt fei im Garten draußn
a Hund und jault, do kriegst as Grausn

im Ausseng noch könnts deiner saa,
komm steh schnell auf und bräng na haam.

Als der Hund daham liegt in sein Eck,
do is as Glück wieder perfekt.

Und nuch amol, bloß in Berneck,
wor a der Hund ganz plötzlich weg,

des hot vom Herrla er abgschaut,
wall zwischndurch der a abhaut.

ln dem Punkt passn sa ja zamm,
der a fährt sogor bis Amsterdam.
Der Peter pfeift mit der Trillerpfeifn,
doch tut sich der Hund do drum nix scheißn,

dann schreit er: „Jackie, blöder Hund,
ich laaf mir ja die Fieß nuch wund!"

Doch sowos läßt den Hund eiskolt,
der trollt grodaus, direkt nein Wold.

Der Peter kummt na Abhong runter
scho halb kaputt, auf kan Foll munter.

Er wendt des Auto, fährt zurück,
und siehe do, er hot fei Glück,

der Hund sitzt ruhig do und schaut,
als wär er niemols net abghaut,

waller so trei sein Herm schaut oo
drum konnt er desmol ihm nix doo.

Beim Bergfest wors, dem letztn, heier,
do läßt an Kracher nei der Meier,

er geht im Johr bloß 3mol flieng,
doch jedesmol konnst Dichtstoff krieng,

er mant, der Airfish fliegt allans
ob do ans noschaut oder kans,

drum geht er seelenruhig, kolt,
in Richtung Zelt, a Stück nein Wold, 

als er sich umdreht und schaut hie,
is plötzlich weg sei vis-a-vis.

Der Gerd peilt on die grobe Richtung,
denn durchn Wold, bei dera Lichtung,

do hot er nuch sein Airfish gsäng,
jetzt is er weg, etzt is scho gschäng.

„Des is net möglich", sogt er laut,
„hob 5 Minuten bloß weggschaut,

des hot der früher doch net gmacht,
ich find na scho, des wär ja glacht".

Und wärklich wohr, sei 6. Sinn,
der führt na grod zum Wärtshaus hin,

der wollt sich erscht amol ans kafn,
wer was, vielleicht muß er weit lafn,

oder er hot wie immer Glück,
und find ganz schnell sei bestes Stück.

Grod zu der allerselben Zeit,
es is kana 2 Kilometer weit,

siecht a Bauer on der Wiesnkantn,
an gelbn Spenholzflieger landn,

er waß, wos kummt aus fremda Weltn,
des muß mer ja ons Luftamt melden

er konnts net wißn zu der Zeit,
ob der net Spionage treibt,

oder es könnt a gut und gern
kumma von an annem Stern,

oder wer woß woher und wie
und inna drinn a klaner E.T.

Mit der allerhöchstn Alarmstufen
hot er beim Robert gleich ongrufen,

denn der is überoll bekannt,
als Oberfeierwehr-Hauptkommandant.

Des Dunkel dann gleich heller werd
denn des Flugobjekt ghört ja na Gerd

und der gießt sich über das schnelle Findn
gleich a poor Kümmerlinge hinter die Bindn,

und zum Abschluß konn mer do bloß song,
soviel Glück konn a bloß der Meier hom.

Die halba Stadt liegt nuch am Ohr,
do fohrn am Bohnhof viel Auto vor,

und bränga no an Haufn Leit
wos mog denn los sa da bloß heit,

und langsam kummts dann ober raus
der RC-Fliegerclub fliegt aus.

A Fremder mant, senn komischa Leit,
fohrn fort mitn Zug und lafn noch Bareith,

stott daß sa gleich bleim in der Stodt,
wos doch a do viel Wärtsheiser hot.

Doch so a Red beeindruckt net sehr,
denn in Bindlich druntn, da wartn nuch mehr,

und des is grod die Führungsspitzn,
die konn mer doch net loßn sitzn.

Doch scho am Fohrkartn-Automat
a mancher so seine Probleme hat,

do mußt erscht as Programm studiern,
sunst konnst a Haufn Geld verliern,

denn schmeißt zuviel nei, kriegst nix raus
und so trickst dich dann selber aus.

Am Zugrforn is as scheena dann,
wall mer sich einfoch neiooln konn,

mer braucht net Gas gebn, blinkn, lenkn,
vorndro tut aner für alla denken,

und kaner find as Fohrn primitiv,
im Gegntal sowos is alternativ,

und bei dem Blick auf Felder und Wiesn,
siecht mer wie mir dohin don schießn,

doch kaum hot jeder sei Plätzla gefundn,
senn mir a scho in Tregaz druntn,

und aus dem Bohnhöfla quillt dann raus,
a Menschnmenge, des hältst net aus,

und durch des Örtla wälzt sich die langa
RC-Flieger-Wanderschlanga.

Die Leit, die aus die Fenster schaua,
ton ihra Aung fei fast net traua,

daß so a Haufn scheena Leit,
allazam wohna ton in Bareith

und frong sich allen Ernstes aa,
worum so mancha junga Fraa

mit Kinnern und a ältre Männer,
so früh scho durch die Gegnd ton renna,

wennst alle zählst, Fraa, Moo und Kind,
worns 34 Personen und 2 Hünd.

So gehts dann bergnauf und a wieder nunter
und Mittog in Pechgrobn wom alla echt munter

Von dort könnt bloß haßn mei Bericht
mancher hot ganz schön neigschlicht.

Korz nochm Essn läßt die Wirtin raus,
sie hätt an Hirschbrotn a nuch im Haus.

Na Helmut läft as Wasser zamm,
denn wos der hört, des muß er habn,

doch wall die Fraa kana Klöß mehr hot
ißt er dazu a Stückla Brot.

lch hätt na domols ja gern gfrogt,
wos er ißt, wenn er Hunger hot.

Donoch werd durch die Wanderschlanga,
as letzta Stück des Wegs onganga.

An kärzern Weg der Alfred geht,
wall er waß wo a Auto steht

und a der Vorstond nimmer ganz frisch,
er schlägt sich seitwärts in die Büsch,

steigt in des Auto von der Fraa,
und denkt, die andem lafn ja.

Fast mit dem letztn Sunnaschein,
treffn alla in Wendelhöfn ein,

der Helmut sitä scho in der Eckn
und läßt sich sei 2. Seidla schmeckn,

dann spricht er in sei Kästla nei
die Speisekartn-Litanei,

der Walter unterwegs im Wong,
der konn na donoch ja gleich song,

wos er sich denkt beim reinwärtspreschn,
wos er könnt eventuell dann essen.

Doch a an Nochtal hot des Ding,
die ganza Spannung is scho hin,

denn des is doch der Kartn-Hit
beim Lesn kummt der Appetit.

Auf jeden Foll, es wor recht schee
drum wern mer nächsts Johr wieder geh.

Nehmt net alles tragisch, wos ich sog,
denn bal senn ja scho die Feiertog,

im Gegntal tots global betrochtn
und ich wünsch eich etzt scho scheena Weihnochtn.
 
       
       
       
       
  Den Download des Gedichtes als PDF gibt es hier
Ohne_Titel_1

 

 

(c) Copyright 2015 - 2024 by amp-media-photography e.K.        designed by Frank Berneth